Eine Botschaft von Amma zum Coronavirus (1)

Amma denkt an Euch alle und betet für Euch. Dies ist eine Zeit, in der ihr äusserste Vorsicht und Wachsamkeit üben müsst. Es ist die Zeit, in der man mit Mut, Selbstbeherrschung und Einigkeit antworten muss. Angst ist jetzt nicht hilfreich. Was wir brauchen, ist Vorsicht und Wachsamkeit. Mut ist das Wichtigste. Mit Mut kann man alles überwinden. Also, gib deine Angst auf und fasse Mut. Das Anti-Virus, das dieses Virus töten kann, ist Mut. Mut ist das Anti-Virus unseres Geistes. Wenn du dich mit Dhairya Lakshmi [der Göttin des Mutes] anfreundt, wirst du die Kraft gewinnen, dich allem zu stellen und alles zu überwinden.

Wir sollten alle Anweisungen und Vorschriften der jeweiligen Regierungen und Ordnungskräfte strikt befolgen. Betet gleichzeitig intensiv, mit schmelzendem Herzen, um Gottes Gnade. Unsere Grossmütter pflegten zu sagen: " Nimm die Medizin und singe gleichzeitig das Mantra". In ähnlicher Weise sind unter diesen Umständen sowohl unsere fleissigen Bemühungen als auch die Gnade Gottes gleichermassen gefragt. Jeder Bürger sollte die gleiche Menge an sraddha [Aufmerksamkeit und Wachsamkeit] wie ein Soldat an der Front ausüben. Meine Kinder, betet für die Seelen derer, die von uns gegangen sind, und für den Seelenfrieden ihrer Familien.

Vor drei Jahren spürte Amma, dass im Jahr 2020 eine Katastrophe bevorsteht. Vor zwei Jahren entwickelte Amma die "Weisse-Blüten-Meditation für Weltfrieden und Göttliche Gnade", um die (kommende Katastrophe, Erg. des Übersetzers) zu lindern. Darin heisst es, dass das, was kommt, nicht vollständig abgewendet werden kann, und dass wir einige der Auswirkungen erleben müssen. Amma hat diese Meditationstechnik erklärt, und wir haben sie in den letzten zwei Jahren zum Wohle der Welt praktiziert.

Amma bittet jeden, diese Meditation regelmässig ein- oder zweimal am Tag zum Wohle der ganzen Welt zu praktizieren.

Alles existiert in Form von Wellen oder Schwingungen. Im letzten Jahrhundert haben die Franzosen die Concorde entworfen - ein Flugzeug, das mit Überschallgeschwindigkeit fliegen kann. Sein Überschallknall war so stark, dass seine Druckwellen Gebäude beschädigten. Ebenso wird der Klang eines Liedes in Wellen oder Schwingungen übertragen. Alles existiert in Form von Wellen oder Schwingungen. Die Art von Schwingungen, die durch Wut erzeugt werden, ist anders als die, die eine Mutter erzeugt, die ihrem Kind Zuneigung zeigt, die wiederum anders ist als die, die durch Liebe erzeugt wird, und wiederum anders als die, die durch Lust erzeugt wird. Mit der Schwingung unseres Gebets zusammen mit unermüdlichen Bemühungen ist es vielleicht möglich, dem Virus zu widerstehen. Beten mit sankalpa [tiefe Absicht] hat eine Wirkung.

Es gibt einen Rhythmus für alles in der Schöpfung - eine unbestreitbare Beziehung zwischen dem gesamten Universum und jedem lebenden Wesen. Das Universum ist wie ein riesiges, miteinander verbundenes Netzwerk. Stelle dir vier Menschen vor, die die vier Ecken eines Netzes halten. Wenn es an einer Stelle geschüttelt wird, ist die Schwingung überall zu spüren. In ähnlicher Weise, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, werden alle unsere Handlungen in der gesamten Schöpfung widerhallen - ob wir als Einzelner oder als Gruppe handeln. Deshalb sagt Amma immer wieder, dass wir keine individuellen Inseln sind, sondern Glieder einer gemeinsamen Kette. Warte deshalb nicht darauf, dass sich andere ändern, bevor du es tust. Du kannst das Äussere verändern, indem du dich im Inneren veränderst, auch wenn andere es nicht tun.

Angenommen, eine Person, die im 10. Stock eines Gebäudes wohnt, sieht das Erdgeschoss brennen und hört, wie eine Person, die dort wohnt, nach Hilfe ruft. Wenn sie sagt: "Es ist das Erdgeschoss, das in Flammen steht. Das ist ihr Problem. Warum sollte ich mir darüber Sorgen machen?", wäre das völlige Dummheit. Das Feuer im Erdgeschoss wird bald nach oben steigen. In ähnlicher Weise wird jemandes Problem von heute zu unserem Problem von morgen.

Ähnlich dachten wir alle, als das Virus in China auftauchte, dass es Chinas Problem sei, nicht unseres. Hat es sich letztendlich nicht als unser Problem herausgestellt? Die Frage ist nicht, ob sie die Krankheit unter Kontrolle hatten oder nicht, sondern wie wir sie anpacken. Wenn wir wachsam sind und Vorsicht und Sorgfalt walten lassen, können wir uns schützen und die Ausbreitung verhindern.

Was sollten wir tun? Stellt euch vor, wir würden uns ein Bein brechen. Wir müssen vielleicht in unserem Zimmer bleiben - manchmal für zwei bis sechs Monate. Wir werden das nicht als Belastung ansehen, denn wir wissen, dass es notwendig ist, damit unser Bein heilen kann. Auch die Isolierung, die medizinische Versorgung und die äusserste Vorsicht, die wir jetzt üben müssen, werden uns helfen, im Kampf gegen das Virus Kraft zu gewinnen. Diejenigen, die sich mit dem Virus infiziert haben, sollten keine Angst haben. Halte dich einfach an die Quarantäne und sorge dafür, dass du es nicht auf andere übertragen kannst. Bleib in deinem Zimmer. Wenn du irgendwelche Symptome entwickelst, informiere die zuständigen Behörden und suche Hilfe.

Derzeit leben 3‘000 Menschen im Amritapuri Ashram. Es leben hier Menschen aus vielen Nationen sowie Inder. Im Ashram halten wir uns streng an die Vorschriften der Regierung und lassen niemanden hinein. Selbst wenn jemand, der hier lebt, hinausgeht, darf er für viele Tage nicht zurückkehren. Diese Bestimmungen wurden von der Regierung aufgestellt, und wir haben uns an sie gehalten. Diese 3‘ 000 Menschen hier müssen ebenfalls geschützt werden. Deshalb wurden diese Regeln eingeführt.

Während dieser Zeit empfängt Amma alle, die den Ashram nicht verlassen haben. Dies ist die eine Zeit in einem ganzen Jahr, in der die Bewohner des Ashrams die Möglichkeit haben, alle ihre Anliegen mit Amma zu teilen. Amma ruft jede Person an und hört sich ihre Probleme an. Normalerweise reserviert Amma jedes Jahr etwa 25 Tage dafür. Amma kommt zur täglichen Meditation und zum Gebet und befolgt somit alle Richtlinien der Regierung. Die übrige Zeit wird für das Zuhören der Probleme der Bewohner reserviert.

Die indische Regierung war bei der Bekämpfung der Pandemie sehr wachsam und proaktiv. Deshalb konnten wir ihr zumindest so viel widerstehen. Lasst uns aufrichtig beten und gebührende Sorgfalt und Vorsicht walten, damit sie eingedämmt wird und sich nicht weiter ausbreitet. Lasst uns uns selbst schützen und vor der Krankheit bewahren. Wir selbst sind das Licht oder die Finsternis auf unserem eigenen Weg. Wir selbst sind die Dornen oder Blumen auf unserem Weg.

Es gibt immer eine Grenze für das menschliche Bemühen. Wie vorsichtig wir auch fahren mögen, ein unvorsichtiger Fahrer kann uns rammen. Damit etwas sein beabsichtigtes Ergebnis bringt, ist der Faktor der Gnade erforderlich. Zuerst bedarf es einer angemessenen Bemühung. Aber damit es gelingen kann, brauchen wir Gnade. Um diese Gnade zu erhalten, ist Beten unerlässlich.

Nun habt ihr verstanden, dass unser Leben nur in der Gegenwart stattfindet. Selbst unser nächster Atemzug liegt nicht in unseren Händen. Unsere wirkliche Lebensspanne hängt davon ab, wie gut wir den gegenwärtigen Moment nutzen. Denn das ist der Augenblick, an dem unser Leben verweilt. Amma sagt immer, dass ihr euch selbst kennen müsst.

Erkenne dich selbst und bete mit Wachsamkeit, Begeisterung und Frieden für die Welt. Sitze jeden Tag einige Zeit in deinem Zimmer und singe das Mantra Om lokah samastah sukhino bhavantu. Das ist eine gute Praxis in diesen Zeiten.

Om lokah samastah sukhino bhavantu |

Om shanti shanti shanti shantih |

Möge die Gnade alle segnen.